So erkannten schon im Mittelalter polnische und russische Jäger, dass in der Nähe von Köhlereien die größte Dichte vertrauten Wildes zu verzeichnen war und das Schalenwild, spez. Sauen, Rotwild und Rehwild kilometerweit an wechselte. Grund war ein bei der Holzkohlegewinnung anfallendes Nebenprodukt, dass nach Abräumen der Meiler und Holzkohle frei wurde. Der zu Teer gewordene Saft des im Meiler verkohlten Buchenholzes mit seiner Penetranten scharf lieblich süßen Witterung. Erkennend, dass dieser Teer aus Buchenholz immense Lockwirkung hat, brachten es die Jäger und dergl., im Vordergrund stand damals die Wilderei, nach und nach landesweit zu ihren Jagden.

 

Fast zur gleichen Zeit erscheinen in der polnischen und russischen Literatur die ersten Artikel über diese Vorkommnisse und der unvorstellbaren Anziehungskraft, eines Wildlockmittels "Fagus smota 2 drzewnego wegla" = Buchen-Teer-aus-Holz-Kohle, dass als Inbegriff der Wildlockmittel überhaupt lobend anerkannt und empfohlen wurde. Unvorstellbar ist auch heute, das meist gebrauchte Wort, wenn zufriedene Kunden sich bei mir bedanken und nachbestellen.

 

1746 erwähnte erstmals die deutsche Jagdliteratur dieses Sauen-, Rotwild-, Rehwildlockmittel in höchsten Tönen. Zu diesem Zeitpunkt war "Fagus smota" schon in Deutschland erhältlich.

 

Fälschlicherweise nahmen deutsche Jäger dann Laubholzteer aus deutschen Köhlereien, denn dieser war fast kostenlos. Jedoch die Erfolge waren nicht besonders. Viel später erkannte man dann, dass Laubholzteer aus gemischten Hölzern nicht die erwünschte Wirkung bringen kann. Auch wurden die hiesigen Köhlereien vom Wild fast ignoriert. In Polen und Russland wurde immer und das bis heute, Laubholzteer ausschließlich unter Verwendung von Fagus silvatica hergestellt (Rotbuche) anerkannt. Darüber hinaus konnte inzwischen eine Vielfalt von Spurenelementen nachgewiesen werden, die nur in diesem Teer enthalten sind. Denn schon längst haben auch die Mediziner ihre Vorteile in diesem Produkt erkannt. Auszüge aus diesem Naturprodukt stellen die Grundsubstanz für viele Hautpflegemittel. Bitte verwechseln Sie "Fagus smota" niemals mit Nadelholzteer "Pix liquide" Holzteer-Laubholzteer aus Mischholz bzw. Laubholzteer aus Buchenholz, dass u. a. in Räuchereien anfällt.

 

Normalerweise könnte uns nur die Natur selbst sagen wie es möglich ist, dass drei so unterschiedliche Wildarten wie Schwarzwild, Rotwild und Rehwild gleichermaßen stark und regelmäßig seit Jahrhunderten auf diese Witterung reagieren. Selbst kleinste Frischlinge, Kälber und Kitze nehmen instinktsicher "Fagus smota" mit einer solch sichtbaren Genugtuung an, das Sie als Jäger verspüren, dass es wohl ein Bedürfnis für das Wild sein muss "Fagus smota" anzunehmen. Darüber hinaus werden die Lockstellen aber auch von allem anderen Schalenwild angenommen, jedoch nicht so stark, dass man von einem unwiderstehlichen Lockmittel reden sollte. Heute kann uns die Natur ja nur noch wenig verbergen und umso mehr wissen wir Jäger aus naturverbundenen Berufen, dass alles Schalenwild neben Salz noch dringender Zucker benötigt und flächenweit sucht. Die kilometerweit wirkende lieblich-süße Witterung von "Fagus smota" dürfte die Erklärung sein, was Sauen, Rotwild, Rehwild und sonstiges Schalenwild so magisch anzieht.

 

Im Laufe der Jahrhunderte vertrat man einige Male die Meinung, dass Wild würde den echten Laubholzteer annehmen um Zecken und sonstiges Ungeziefer los zu werden. Wer jedoch jemals "Fagus smota" ausgebracht hat, vertritt diese Meinung absolut nicht. Denn selbst an den strengsten Wintertagen und folglich dem geringsten Ungezieferbefall wird "Fagus smota" genauso intensiv angenommen, wie an wärmeren Tagen.

 

Zum Thema Zucker:

Obwohl ich in dieser Erkenntnis von befähigten Kreisen und Fachleuten Unterstützung finde, wundert es mich, dass so wenig Jäger hierüber Aufklärung erhalten. Nie und nirgendwo lasse ich in Jägerkreisen aus darauf hinzuweisen, Wildäcker u. a. mit Kali-Magnesium = Patentkali zu düngen, um den Zuckergehalt der Pflanzen zu erhöhen.

Hieraus ergibt sich gesundes Standwild mit auffallend und außergewöhnlich starken Trophäen. Auch ist es richtig, den Sauen zum Mais einige harte Kandisbrocken zu reichen.

 

Wenn Sie mich fragen, warum ich soweit zurückgreife und evtl. Unwichtigkeiten erwähne, um lediglich Lockmittel anzubieten, so glaube ich, unserem Jagdlichen Nachwuchs etwas erhalten zu können. Und da ich von meinen Kunden soviel Dankbarkeit erfahre, erlaube Ich mir diese kleine Passion. Denn nach 1945 nicht mehr lieferbar, geriet dieses früher weltbekannte Lockmittel in Westeuropa in Vergessenheit und war lediglich in Apotheken noch erhältlich. So waren es, als ich vor geraumer Zeit diesen Artikel wieder beziehen und anbieten konnte, spontan ältere Jäger, Forstämter der Kommunen, Staatl. Forstämter, adelige Forstgüter, Ämter, Wildfotografen und Jagdverbände im In- und Ausland, die dieses Lockmittel bestellten, weil sie es aus Erfahrung bzw. aus ihren Unterlagen als gut kannten. Während ich aus Bestellungen jüngerer Jäger entnehmen konnte, dass sie wenig bzw. nichts über dieses Lockmittel wussten. In neuerer Literatur beschreibt es Gerold Wandel auf Seite 76 in seinem vorzüglichen Buch "Revier Einrichtungen selbst gebaut" als den heißen Tipp für Sauen- und Rotwildjäger. Auch wurde mir mitgeteilt, dass es Heinz Meinhardt erwähnt. Die ältere Literatur, die dieses Lockmittel regelmäßig und überschwänglich erwähnt, ist in der Regel nicht mehr käuflich bzw. poln.russ. verlegt und trotz aller Kenntnisse, die man zu Beginn der Elektrifizierung über "Fagus smota" schon hatte, wurden die ersten hölzernen Strommasten in Polen ausschließlich mit diesem Material imprägniert. In ländlichen Bezirken jedoch mussten diese Lichtmasten nach einer Reihe von Jahren total ausgewechselt werden, da Sauen und Hirsche durch stetes scheuern und schlagen den Durchmesser halbiert hatten. Ähnlich erwähnt wird dieser Vorgang noch einmal im Niedersachsen Jäger 20/84 von H. Windheim, der dies allerdings revierbezogen spez. mit Hirschen erlebt hat.

 

Aber erst recht die wohl interessanteste Variante der Lockjagd mit Witterungen und mit die älteste Erkenntnis der Lockjäger möchte ich Ihnen auf keinen Fall vorenthalten, zumal diese Vorkommnisse speziell mit meinen Wildlockmitteln und Wildkräutern gegeben sind. Wird nämlich von einem Stück Wild Lockmittel angenommen und dieses Stück kommt durch ziehen oder hetzen zu anderem Wild, riecht dieses davon und letzteres zieht mit dem Geruch nach zu den Lockstellen. Folglich wird einmal gelocktes Wild immer wieder weiteres Wild heranführen. Somit ist es richtig, Lockmittel immer draußen zu haben, auch in der Schonzeit, das ergibt eine große Wilddichte. Früher war es sogar völlig üblich Wild, dass Lockmittel angenommen hatte, mit frischen Hunden in weit entfernte Einstände zu hetzen, damit auf dem Rückwechsel neues Wild herangeführt wurde.

 

Mitunter kann es nicht ausbleiben, dass in Ihrem Revier Wald- oder Feldarbeiten, Düngung, Spritzungen, Verwitterungen an Kulturen, Hochsitzbauten, jagdliche Arbeiten, Wanderungen, Grillfeste und dergleichen zu unangebrachten Zeiten vorkommen. Unter Ausnutzung des Windes "Fagus smota" ausgebracht, wird die menschliche und sonstige Witterung sofort überdeckt und das Wild kommt umgehend zu den Einständen zurück. Davon ausgehend, dass Sie Jäger sind, darf ich die normal geläufigen Kenntnisse voraussetzen. Dennoch ist es mir ein Bedürfnis, gerade bei noch etwas unerfahrenen Jägern nichts im Unklaren zu lassen. Kein Lockmittel, keine gute oder schlechte Witterung, kann sich mit Lichtgeschwindigkeit sternförmig ausbreiten. Unmittelbar nach dem Ausbringen eines Lockmittels wird der Wind oder die geringe Luftbewegung die Witterung fächerartig küselnd und flächendeckend kilometerweit mitziehen. Gegen den Wind kommt die stärkste Witterung nicht an. Naturgegeben wird erst bei drehenden Winden sternförmig das Wild gelockt. Ist jedoch die Lockstelle einmal angenommen, wird die Windrichtung unwichtig, denn das Annehmen wird zum Bedürfnis und die Lockstellen sind dann dem Wild bekannt. Wer also unmittelbar vor dem Aufbaumen Lockmittel ausbringt und beim gleichen Ansitz Anblick haben möchte, der sollte schon wissen, wie der Wind geht und wo das Wild in etwa steckt.

Sie dürfen aber sicher davon ausgehen, dass Ihre eigene Witterung durch "Fagus smota" völlig überdeckt wird, somit können Sie bedenkenlos mit Wind ansitzen. Gewiss mag der eine oder andere modern aufgeschlossene Jäger der Meinung sein, dass in unserer wissenschaftlich so hochstehenden Zeit die hier angebotenen Wildlockmittel vergangener Zeiten inzwischen antiquiert und überholt sind. Seien Sie vergewissert, wäre in den für uns überschaubaren letzten Jahrzehnten auf diesem Gebiet etwas wesentlich neues entwickelt worden, dann wüsste ich es.

 

Und da ich seit Jahren von keinem meiner Kunden Unzufriedenheit erfahren habe, von diesen im jagdlichen Freundeskreis lobend weiterempfohlen werde, meine ich schon, wir sollten mehr als zufrieden sein mit dem, was unsere Vorgänger an fachlichem Wissen über die urigste und älteste Jagdart hinterlassen haben.